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Kapitel 4: einmalige Nummer



Jedes Fahrzeug im FREMO sollte eine einmalige Nummer bekommen. Ein Projekt hierzu wurde zwar begonnen, liegt derzeit aber leider auf Eis. Als Übergangslösung gibt es hier eine Übersicht der bereits vergebenen Nummern (auch industrielle). Eine passende Nummer findet man bspw. in den Güterwagen-Büchern von Stefan Carstens, im Obermayer, oder anderer Literatur. Hat man eine freie Nummer bekommen, geht es an das Erstellen und Anbringen derselben - hierzu sind auch auf meinen Decal-Seiten einige Infos zu finden.

durchgeführte Versuche:

Fahrzeug/MIttel (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (von)
Klein-Ktmm -- -- 0 - - + + 0 -- - 0   ANot
Piko-G02                   ++     ANot
Klein-Off                   ++     ANot
Roco-V60         ++         --   - - ANot
Fleischm.Kesselwgn.2x   +                     MKor
Kato ETA 150 Seite         0         ++     ANot
Kato ETA 150 Längstr.         0         -     ANot
                           


(1) Bremsflüssigkeit
(2) Nitroverdünnung
(3) Hobby-Color Verdünner
(4) Isopropanol
(5) Terpentin-Ersatz
(6) Mr. Thinner (Gunze Sangyo)
(7) Airbrush-Verdünner
(8) Cosmofon-60
(9) Aceton
(10) Lux-Farblöser
(11) Lixtop (Dreusicke)
(12) Spiritus

0 = keine Reaktion, weder Beschriftung noch Lack werden gelöst
- = Beschriftung wird gelöst, aber der Lack wird leicht angegriffen
-- = Mit der Beschriftung ist leider auch der Lack ab
+ = Beschriftung wird gelöst, leichte Spuren am Lack selbst
++ = Beschriftung wird gelöst, keine Spuren am Lack

Alle Beobachtungen wurden an eigenen Fahrzeugen durchgeführt. Bitte probieren Sie selbst an einer unkritischen Stelle, ob das gewünschte Mittel auch bei Ihrem Fahrzeug die gewünschte Wirkung erzielt. Beachten Sie, dass die Hersteller die Lacke und Beschriftungen im Laufe der Jahre möglicherweise geändert haben.

Falls Sie selbst Erfahrungen mit bestimmten Fahrzeugen/Mitteln gesammelt haben würde ich mich freuen, wenn Sie mir diese zusenden würden, damit ich diese in die Tabelle mit aufnehmen kann.

 

was immer geht: Glasfaserradierer, ganz feines Schleifpapier oder mit dem Skalpell vorsichtig abkratzen.

Wenn kein Mittelchen nur die Schrift löst, gibt es eine andere Alternative:
Mit einem Mittel die Schrift ablösen, auch wenn dabei der Lack etwas in Mitleidenschaft gezogen wird. Anschliessend wird die Stelle mit Hilfe einer Schablone mit der Airbrush in einem Braunton lackiert. Dieser Braunton muss nicht unbedingt RAL8012 entsprechen; bei der Bahn wurde das auch oft so gemacht, man sieht häufig, dass der Lack hinter der Beschriftung einen anderen Farbton hat, als der Rest des Wagens.

Mittlerweile arbeite ich bei Güterwagen fast ausschliesslich mit Nitro-Verdünnung. Klingt radikal, klappt aber nach einer Einarbeitungszeit von 1-2 Wagen sehr gut. Und falls es doch mal schiefgeht wird eben neu lackiert.
Lasst die Verdünnung für euch arbeiten - nicht reiben!
Also: Nitroverdünnung idealerweise mit einem "Micro-Brush" auftragen - nicht drücken, nicht reiben! Nach ca. 20-30 Sekunden nochmals darüberwischen - da sollte die Beschriftung schon ab sein. Die Nitro-Reste *nicht* abwischen, sondern auf dem Wagenkasten trocknen lassen. Später einfach mit einem Finger mal drüberfahren - das löst die restlichen Beschriftungspartikel ab. Ein leichter Glanzunterschied bleibt noch - nach Neubeschriftung und Alterung ist davon aber nichts mehr zu sehen!


Erstellen einer neuen Beschriftung:

Da auch die Gassner-Nummern (oder vergleichbare) nur ein begrenztes Kontingent haben, geht es am Selbsterstellen von Beschriftungen nicht vorbei.
Hierzu braucht's aber einen Drucker, der Weiss als Farbe drucken kann.

Auf meinen "Decals-Seiten" biete ich die Dienstleistung der Erstellung von individuellen Beschriftungen an; wer mag kann sich seine Beschriftungen natürlich auch gerne selbst erstellen.
Ansonsten habe ich auch noch einige Sätze von 3er-Ziffern-Pärchen, wenn man also nur die letzten 3 Ziffern einer Epoche3-Nummer tauschen will.

a) Epoche 3, DB:

Epoche 3

 
b) Epoche 4, DB:
Epoche 4, DB


Für weitere Infos sollte das Buch "Anstrich und Bezeichnung von Güterwagen" von Wolfgang Diener zu Rate gezogen werden. Dort wird auch ausführlich auf die Unterschiede der DIN1451 in alter und neuer Form eingegangen.

weitere Hinweise zu ausländischen Bahnverwaltungen nehme ich gerne entgegen!

Anbringen der neuen Beschriftungen:
Egal, ob nur 3 Ziffern getauscht werden, oder eine komplette Neubeschriftung ansteht - die Vorgehensweise ist grundsätzlich die gleiche.
Nachdem die alte Beschriftung weg ist sollte die Stelle nochmal kontrolliert werden, dass sie fettfrei (mit etwas Spiritus abreiben) ist.

Die neue Beschriftung (bzw. das 3-Ziffern-Set) wird mit einem guten (!) "Skalpell"  und einem "Aluminiumlinieal" möglichst knapp ausgeschnitten.

Der Wagenkasten wird mit etwas Wasser an der entsprechenden Stelle benetzt - noch besser geeignet ist "Decal-Fix" von Vallejo - damit haften die Decals noch besser!

In einem kleinen Wassergefäß (z.B. Marmeladenglas-Deckel) mit Wasser wird das Fitzelchen dann für ca. 20-30 Sekunden untergetaucht. Anschliessend kann man es bereits auf den Wagen legen, sollte es aber nochmals die gleiche Zeit ziehen lassen. Ist zu wenig Wasser bzw. Decalcote auf dem Wagenkasten - einfach mit einem kleinen Pinsel noch etwas aufbringen. Mit dem Pinsel schieben wir dann !vorsichtig! die Beschriftung vom Trägerpapier, welches wir mit einer Pinzette festhalten. Nie umgekehrt, da die beschriftete Folie die unangenehme Eigenschaft hat, sich zu rollen - dann kann man es vergessen! Sitzt die Beschriftung an der gewünschten Stelle streichen wir den Pinsel auf einem Stückchen Küchenrolle trocken und saugen damit (mit dem trockenen Pinsel!) die noch verbliebene Feuchtigkeit ab. Wer eine ruhige Hand hat, kann auch mit einem Wattestäbchen (ja, so eines für die Ohren) senkrecht von oben auf die Beschriftung tupfen und sie etwas andrücken. Nun sollte man das ganze ruhen lassen und sich selbst ein Päuschen gönnen ;-) Da die Beschriftung erst nach einigen Stunden (der Hersteller spricht von 24 Stunden) wirklich fest ist, empfiehlt es sich nicht, beide Seiten eines Wagens am gleichen Tag neu zu beschriften. Falls die Beschriftungsfolie noch sichtbar ist, kann man mit den handelsüblichen Hilfsmitteln (z.B. "Decal Medium" von Vallejo) die Beschriftung nochmals bepinseln (Achtung, sie könnte sich dabei wieder lösen!). Dies macht die Folie weich und sie schmiegt sich noch stärker an den Untergrund (z.B. auch Nietenreihen oder Bretterfugen) an. Gerade bei Bremsecken und ähnlichen Beschriftungen ist ein Weichmacher unumgänglich.

Wer möchte kann nun gleich die Beschriftung und den Wagenkasten mit einem matten "Klarlack" (z.B. H20 von Gunze-Sangyo) mit Hilfe der Airbrush lackieren; wenn der Wagen aber eh' noch gealtert wird kann das auch ganz zum Schluss kommen.